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Arbeitsgruppe der Christlich-Islamischen Gesellschaft (CIG) e.V.  
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Erste Tagung in Köln

Vom 30. November bis zum 2. Dezember 2007 trafen sich in Köln Teilnehmer der Studienwoche „Christlich-islamische Beziehungen im europäischen Kontext“, die im Juli 2007 in der Akademie der Diözese Rottenburg- Stuttgart stattgefunden hat. Christliche und islamische Studierende aus Deutschland und aus Bosnien waren angereist, um über das Offenbarungsverständnis in ihren Religionen zu diskutieren und Institutionen des christlich-islamischen Dialogs in Köln kennen zu lernen.

Großen Eindruck machte auf die Teilnehmer die Arbeit des „Begegnungs- und Fortbildungszentrums muslimischer Frauen e. V.“, in dessen Aktivitäten uns Erika Theißen einführte und das vielfältige Engagement der Kath. Pfarrgemeinde im stark multiethnisch und multireligiös geprägten Kölner Stadtteil Höhenberg-Vingst. Bei einem Besuch in der DITIB-Zentrale wurde über die Baupläne der Moschee in Köln-Ehrenfeld informiert und das Bauvorhaben an Hand von Modellen veranschaulicht.

Zum thematischen Schwerpunkt des Wochenendes, einer Reflexion des Offenbarungsverständnisses in Christentum und Islam, hielt Dr. Klaus von Stosch von der Universität Köln ein Impulsreferat. Sein theologischer Beitrag zum interreligiösen Dialog besteht in dem Projekt der „Komparativen Theologie“, die sich durch ihre Fundierung in der analytischen Sprachphilosophie Ludwig Wittgensteins zugleich als anschlussfähig an postmoderne Denkformen erweist. Von Stosch ging in seinen Ausführungen auf das trinitätstheologische Offenbarungsmodell im Christentum ein (Selbstoffenbarung Gottes in Jesus Christus) und beleuchtete zudem den Ansatz Navid Kermanis, der die ästhetische Dimension des islamischen Offenbarungsverständnisses (die Unnachahmlichkeit des arabischen Koran) hervorhebt.

Außerdem bot das Wochenende Gelegenheit, eigene Forschungsvorhaben vorzustellen und zu diskutieren, so wurde z.B. neben anderen Themen auch über eine Arbeit berichtet, die sich mit Online-Fatwas in Bosnien beschäftigt.

Da eine Weiterarbeit an theologischen Forschungsdiskursen von den jungen christlichen  und islamischen Theologen und Islamwissenschaftlern als unbedingt notwendig erachtet wurde, konstituierte sich am Sonntag das „Forschungskolloquium Christentum-Islam“, das sich einmal jährlich intensiv mit christlichen und islamischen Fragestellungen beschäftigen und ein Forum für junge, am Dialog interessierte Wissenschaftler bieten will. Die Christlich-Islamische Gesellschaft unterstützt das Vorhaben und bietet den organisatorischen Rahmen für seine Verwirklichung. Hierfür bedanken wir uns und freuen und auf eine gute Zusammenarbeit.

Das Wochenende in Köln wurde von der Stiftung Apfelbaum – Lernprojekt für Ko-Evolution und Integration e.V. finanziell unterstützt, der wir an dieser Stelle ebenfalls recht herzlich danken!                                                    

[Michael Altmaier]